Die Symbolik des Löwen

Rezension von Daniel Rupp zur Dissertation von Dirk Jäckel

Der Braunschweig-Löwe auf dem Burgplatz. Das Original des Löwen steht wenige Meter entfernt in der Burg Dankwarderode. Foto: Stadtmarketing

Der Herrscher als Löwe

Jäckel, Dirk – Ursprung und Gebrauch eines politischen Symbols im Früh- und Hochmittelalter

Auszug: „Die Be­deu­tung des Lö­wen als Herr­scher­sym­bol sei für die Zeit­ge­nos­sen viel­fäl­tig ge­we­sen: Der Lö­we ha­be für Tap­fer­keit ge­stan­den, aber auch auf mo­ra­li­scher Ebe­ne für Ge­rech­tig­keit und den Schutz der Schwa­chen. Man ha­be mit ihm den Herr­scher als er­bar­mungs­lo­sen Hei­den-​ und Ket­zer­be­kämp­fer sti­li­siert, ihn aber auch in christ­li­cher heils­ge­schicht­li­cher Deu­tung als „Welt­kai­ser“ der er­war­te­ten End­zeit cha­rak­te­ri­siert, der das be­frei­te Je­ru­sa­lem er­neu­ern wer­de. In die­ser Rol­le ha­be man bei­spiels­wei­se den fran­zö­si­schen Kö­nig Phil­ipp II. Au­gust (1180–1223) ge­se­hen, der als ei­ner der An­füh­rer des 3. Kreuz­zugs ver­such­te, das Kö­nig­reich Je­ru­sa­lem wie­der­zu­ge­win­nen.

Das Ziel al­ler Herr­scher­pro­pa­gan­da sei es schließ­lich ge­we­sen, mit der Lö­wen­sym­bo­lik die Le­gi­ti­ma­ti­on des Kö­nigs oder des Fürs­ten zu be­to­nen. Ge­ra­de Her­zog Hein­rich der Lö­we ha­be so un­ter­strei­chen wol­len, daß sei­ne Le­gi­ti­ma­ti­on der des Kö­nigs in nichts nach­stand.