
Die Kakaosuche
Etwa drei Jahre hat es gedauert bis der Kakao für den Löwen gefunden wurde – und im Grunde suchen wir noch immer nach weiteren Quellen. Es war und ist ein schwieriges und kostspieliges Unternehmen, das mit drei umfangreichen Reisen nach Kolumbien verbunden war. Die Kosten wurden über privaten Spenden an den Verein „Fair in Braunschweig e.V.“ gedeckt, denn die Einnahmen des Vereins wären zu gering gewesen.
Die erste Reise wurde mit Hilfe der „Corporacion Solano“ an den Rio Caqueta unternommen in das Gebiet Solano und Belem de los Antiquies. Die Reise war nur begrenzt erfolgreich, weil die Versprechungen der Corporacion Solano nicht eingehalten wurden. Ich sah dort zwar keinen Kakao aber die „Urwaldgärten“, die ich suchte mit Kakaopflanzen darin. Aber nur in einem sehr begrenzten Umfang.
Die zweite Reise wurde organisiert von der kolumbianischen Biologin Mabel Rueda in Verbindung mit der UN-Unteroganisation UNEP und UNODC und Swisscontact. Die Reise führt mich mit meinen BegleiternInnen an den Mittleren Rio Magdalena in die Region Bucaramanga und Barancabermeja. Dort besuchten wir in El Carmen de Chucuri Frauencooperativen, wie die Aprimujer und Cortipaz. Diese Frauencooperativen stellten hervorragenden Kakao her, doch leider erwies sich dieser später als mit Cadmium kontaminiert. Siehe Reisebericht mit Fotos zu dieser zweiten Reise.
Die dritte Reise führte mich wieder mit der Corporacion Solano nach Caqueta in den Ort San Jose de la Fragua und in das Departamento Putumayo und dort in die Hauptstadt Mocoa.
In Caqueata besuchte ich weitere Kakaobauern und noch einmal dieselben vom Jahr zuvor. Wieder waren es die Urwaldgärten (Agroforst-Systeme), die ich besuchen konnte und die den Kakao auszeichnet. Durch befragen des sehr kompetenten Beraters der Bauern Herrn Jorge Hernandez wurde besonders deutlich, dass zmindest in diesem Gebiet alle Bauen entsprechend anbauen. Die Corporacion hatte bereits dreimal nach Deutschland exportiert aus Caqueta zur Schokoladenmanufaktur Eberhardt in Reichelsheim.
Aus diesem Gebiet um Solano und Belem de los Antiquies kommt also der Kakao für die Schoko-Braunschweiglöwen, produziert von 67 Kleinbauernfamilien in Agroforst-Systemen (Permakultur oder „Urwaldgarten“).